Ist Leitungswasser gesund oder ungesund?
Märchen rund ums Trinkwasser gibt es viele
Ob wir nun Kranwasser, Kraneberger oder eben doch Hahnenwasser dazu sagen, ist ganz egal – gemeint ist hier immer das Trinkwasser. Wir nutzen es täglich und europaweit gilt das Leitungswasser in Deutschland als eines der saubersten, die es gibt. Das zurecht, denn unsere Trinkwasserverordnung hat es in sich. Trotzdem geht längst nicht jeder unbeschwert an den Wasserhahn, um Leitungswasser zum Trinken zu zapfen.
» Mehr InformationenImmerhin kreisen um die Flüssigkeit aus dem Hahn viele Mythen:
- der enthaltene Kalk schadet der Gesundheit.
- Trinkwasser enthält Reste von Düngemitteln, Medikamenten und Hormone.
- Keime und Bakterien verschmutzen unser Trinkwasser.
Widmen wir uns den verschiedenen Gerüchten im Einzelnen in der folgenden Tabelle:
Mythos | Hinweise |
---|---|
Düngemittel | Düngemittel gelangen in unterschiedlichster Form über die Landwirtschaft in unser Grundwasser. Das ist im Grunde unvermeidbar. In Untersuchungen konnten Reste des Düngemittels auch längst nachgewiesen werden. Sowohl Pestizide als auch Nitrat gelangen in unser Leitungswasser. Leider haben Untersuchungen gezeigt, dass gerade die Nitratwerte im Grundwasser immer wieder die zulässigen Grenzwerte sprengen. Doch bevor wir dieses Grundwasser trinken, wird es aufwendig gereinigt. Die Nitratreste werden durch spezielle Verfahren herausgefiltert. |
Medikamente | Durch Abwasser kommen natürlich auch diverse Medikamente ins Grundwasser und damit in die Basis von unserem Trinkwasser. Oft wird darauf verwiesen, dass wir diese Reste dann über den Wasserhahn auch wieder aufnehmen. Doch das ist nicht der Fall. Wie bei den Resten von Düngemitteln gilt auch hier: Die Medikamente werden durch die Aufbereitung des Trinkwassers aus dem Wasser gefiltert. Schon im Oberflächengewässer sind die Rückstände der Medikamente übrigens minimal. |
Schmutz und Dreck | Natürlich unterliegt unser Trinkwasser strengen Kontrollen. Trotzdem ist in manchen Haushalten das Leitungswasser schmutzig. Der Grund muss hier aber nicht immer beim zuständigen Versorger liegen. Schuld können daran auch die Rohre sein, die in Ihrem Haus verlegt sind. Eine Sanierung wäre als durchaus erstrebenswert. |
TIPP: Jeder von uns kann dazu beitragen, dass wir gesundes und sauberes Leitungswasser haben, in dem wir beispielsweise Medikamente und Tabletten nicht über das Wasser entsorgen, sondern an einer dafür ausgewiesenen Sammelstelle.
Vor- und Nachteile von Leitungswasser
- steht schnell und frisch zur Verfügung
- wird sehr engmaschig kontrolliert
- muss strenge Grenzwerte einhalten
- sehr gesund
- keine bedenklichen Rückstände vorhanden
- durch das Erhitzen in Ihrem Wasserkocher-Modell werden ebenfalls Keime abgetötet
- enthält keinen Sprudel
- teilweise leichte Geschmacksunterschiede
Wie sieht es mit dem Kalk aus?
Kalk ist im Leitungswasser vorhanden. Das ist auch ganz normal und lässt sich kaum ändern. Gefährlich ist er aber keinesfalls. Hierbei handelt es sich um ein Gerücht, das sich noch immer sehr wacker hält und ganz unterschiedliche Ursachen hat. Viele Verbraucher befürchten, das Kalk die Bildung von Demenz fördert. Dies ist aber keinesfalls so, denn weder Demenz noch Arteriosklerose sind tatsächlich auf Verkalkung zurückzuführen. Kalk ist übrigens nichts anderes als Calcium und diesen Stoff braucht unser Körper in großen Mengen, um unter anderem die Stabilität unserer Knochen sicherzustellen. Bleibt abschließend noch die Frage zu klären, ob Leitungswasser nun gesund oder ungesund ist.
» Mehr InformationenWir können Sie beruhigen: Leitungswasser ist in den meisten Fällen wirklich bedenkenlos genießbar.