Erste Hilfe bei Verbrühungen
Schritt 1 – Verbrühungen erkennen
Eine Verbrühung tritt immer dann auf, wenn die eigene Haut mit heißen Flüssigkeiten oder Gasen in Verbindung kommt. Das kann das Wasser von einem Wasserkocher sein, es kann sich hierbei aber auch um heißen Dampf handeln, der aus dem Wasserkocher kommt. Beide Faktoren sind gefährlich und sollten nicht unterschätzt werden.
» Mehr InformationenVerbrühungen zu erkennen ist nicht immer einfach. Oft merken Menschen erst sehr spät, dass die eigene Haut verbrüht wurde. Zunächst wird bei einer Verbrühung aber ein starker Schmerz verspürt. Die Haut rötet sich und es können Hautschäden entstehen.
Wenn es sich um eine leichte Verbrühung handelt, dann werden Sie lediglich eine rote Haut besitzen, die allerdings sehr empfindlich ist. Hier können schon einfache Berührungen ausreichen, dass Sie einen Schmerz verspüren.
Die Haut setzt sich grundsätzlich aus drei verschiedenen Schichten zusammen –
- der Oberhaut
- der Lederhaut und
- der Unterhaut.
Je tiefer die Verbrühung reicht, desto schwerer ist die eigentliche Verletzung. Wenn die obere Haut lediglich gerötet ist, handelt es sich hierbei um eine leichte Verbrühung.
Bei einer Verbrühung oder Verbrennung ersten Grades werden bereits die oberen Schichten der Haut angegriffen. In diesem Fall treten neben den Rötungen auch Schwellungen oder Spannungsgefühl auf, welches dann im Schmerz endet. Diese Verbrühungen können bereits bei einer Wassertemperatur von knapp 50 Grad auftreten. Allerdings müssen Sie in diesem Fall keine Angst haben – die Verbrühung ersten Grades wird bereits nach wenigen Tagen von selbst ausheilen.
Bei der Verbrennung zweiten Grades wird bereits die Lederhaut angegriffen. Erkennen können Sie es daran, wenn die betroffene Stelle Blasen wirft oder die Stellen bereits offen sind. Gerade dann wenn Sie eine helle Stelle in der Wunde sehen, handelt es sich hierbei um eine Verbrühung zweiten Grades.
Bei einer Verbrennung dritten Grades. Diese Verbrennung kann aber im Normalfall nicht durch einen Wasserkocher auftreten. Die Symptome sind eindeutig. Ihre Haut ist offen und die Schichten sind verkohlt. Dabei ist der Schmerz bereits überwunden, da die Nerven hier stark beschädigt sind. Sollte jemals eine solche Stufe erreicht werden, ist immer ein Arzt aufzusuchen.
Verbrennungsarten | Häufigkeit |
---|---|
Verbrennungen durch Flammen | 55 % |
Verbrühungen durch Flüssigkeiten und Dämpfe | 40 % |
Verbrühungen durch elektrische und chemische Brände | 5 % |
Schritt 2 – die Versorgung
In allen Stadien der Verbrühung ist es immer sinnvoll, wenn Sie die Wunde kühlen. Dabei sollten Sie aber darauf achten, dass Sie die Wunde lediglich mit Wasser kühlen, welches eine Temperatur von knapp 20 Grad aufweist. Greifen Sie zur Kühlung niemals zu Eiswasser. Das Eiswasser würde einen gegenteiligen Effekt besitzen und könnte somit zum Wundbrand führen.
» Mehr InformationenBesitzen Sie eine Verbrühung ersten Grades füllen Sie einen Behälter mit kaltem Wasser und geben die betroffene Stelle hinein. Kühlen Sie die Stelle mindestens 15 bis 20 Minuten, sodass ein Heilungseffekt eintreten kann. Ist die Zeit kürzer, kann der Körper nicht für die Heilung sorgen. Bei fließendem Wasser kann sogar eine Mindestzeit von 20 Minuten sinnvoll sein. Je länger die betroffene Stelle gekühlt wird, desto besser ist das Ergebnis.
Sollten Sie sich mittels eines Wasserkochers eine Verbrennung oder Verbrühung zweiten Grades zugezogen haben, dann kommt es hier auf die grundsätzlichen Gegebenheiten an. Zunächst ist zu schauen, ob die Verbrennung offen liegt oder unter der Kleidung versteckt ist. Sollte die Verbrühung unter der Kleidung liegen, sollten diese so schnell wie möglich entfernt werden. Haftet die Kleidung erst einmal auf der Wunde, darf diese aber nicht mehr entfernt werden. Sobald die Kleidung auf der Wunde haftet, können durch das Entfernen größere Schäden verursacht werden. Grundregel: Haftet die Kleidung auf der betroffenen Wunde, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Sollte die Wunde allerdings frisch sein oder bereits offen liegen, so sollten Sie die betroffene Person in erster Linie beruhigen. Sind Sie selbst betroffen, sollten Sie tief durchatmen und zum gekühlten Wasser greifen. Ist das Kühlen unter dem Wasserhahn unangenehm für Sie, lassen Sie sich ein Wasserbad ein und legen Sie die Stellen in das Wasser. Ein Thermometer kann hier helfen, damit das Wasser nicht zu kalt und nicht zu warm ist. Ist die Stelle ausgewaschen und gekühlt worden, sollte ein sauberer Verband angelegt werden. Hier sollte großzügig mit dem Verband umgegangen werden, damit beispielsweise die Klebeflächen eines großen Pflasters nicht zu nah am Rand der Wunde liegen. Durch das spätere Abziehen kann so die Wunde wieder aufreißen. Sollte die Wunde nach spätestens 24 Stunden noch immer schmerzen, ist der Gang zum Arzt sinnvoll.
Tipp! Handelt es sich bei Ihrer Verletzung aber um eine normale Verbrennung, dann kann die Behandlung mit klarem Wasser unvorteilhaft sein. Das Wasser könnte hier zu weiteren Infektionen führen, die dann einen größeren Schmerz nach sich ziehen. Bei einem Wasserkocher kann solch eine Verbrennung aber nur dann hervorgerufen werden, wenn das Gerät defekt ist und ein Kurzschluss entsteht. Durch das Erhitzen des Wassers können lediglich Verbrühungen unterschiedlichen Grades auftreten.
Keine Zusatzmittel nutzen
Bei einer Verbrühung dürfen Sie niemals zu Salben oder anderen Mitteln greifen. Diese werden erst später zur Nachbehandlung eingesetzt. Oft sollte hier auch der Rat eines Arztes eingeholt werden, damit bei der Dosierung keine Fehler gemacht werden. Ist die Wunde frisch, darf diese nur mit kaltem Wasser ausgespült und anschließend verbunden werden. Salben würden dazu führen, dass die Wunde sich entzündet oder Fremdkörper in die Wunde gelangen – das sollte unbedingt vermieden werden
Vor- und Nachteile von der ersten Hilfe bei Verbrühungen
- bessere Heilung im Nachhinein
- schmerzlindernd
- oft verschlechtern Salben oder andere Mittel die Heilung
Hilfe kontaktieren
Sollten die Verbrennung großflächig sein, muss immer ein Notarzt kontaktiert werden. Die Wunde sollte dann mit den erforderlichen Maßnahmen vorbehandelt werden – der Arzt kümmert sich um weitere Maßnahmen. Wenn sich die Person noch ohne Probleme bewegen kann, ist auch der Gang zum Krankenhaus empfehlenswert.
Tipps zur Vermeidung
Um Verbrühungen schon im Vorfeld zu umgehen, gibt es einige Tipps, die leicht anzuwenden sind. Folgende Liste zeigt Ihnen die wichtigsten Schritte.
» Mehr Informationen- Wasserkocher nicht sofort nach dem Erhitzen öffnen, um den Dampf zu vermeiden
- Wasserkocher ordnungsgemäß ausschütten
- keine hektischen Bewegungen
- Ausguss regelmäßig prüfen
- Edelstahl-Wasserkocher nicht beim Heizvorgang anfassen